Um den höheren Energiebedarf nachzukommen und ältere Modelle von Kohlekraftwerken zu entlasten, wird derzeit in Griechenland das Braunkohlekraftwerk Ptolemais Block V mit einer Leistung von 660 MW errichtet. Die griechische Baufirma Terna S.A. erhielt den Megawatt-Auftrag und vertraut bei der Schalung des 170 m hohen Kühlturms auf Doka und ihre jahrzehntelange Erfahrung. Gebaut wird der neue Block in Ptolemaida, einer von Industrie und Bergbau geprägten Region in Nord-Griechenland, rund 500 Kilometer von Athen entfernt. Am Standort sind bereits mehrere ältere Braunkohleblöcke (Ptolemais II bis IV) in Betrieb. Der neue, hocheffiziente Block V wird auf dem Gelände der abgebauten Braunkohlemine "Komanos" errichtet. In den kommerziellen Betrieb geht die Anlage im Jahr 2019. Das Kraftwerk Ptolemais wird aufgrund seines deutlich höheren Wirkungsgrades nicht nur wesentlich weniger Brennstoff benötigen, sondern auch erheblich weniger CO2 ausstoßen als die bestehenden Altanlagen in Griechenland. Die leistungsstarke selbstkletternde Doka-Kühlturmschalung SK175 gilt für derartige Großprojekte als Ideallösung. Doka Griechenland und das Global Expertise Center Energy (GEC EN) in Amstetten liefern bei diesem Projekt zudem erstmals spezielle Schalungslösungen für die ersten Ringes des Kühlturmes, um die Erdbebenlasten in der Region zu berücksichtigen.

Jeder Anforderung gewachsen
Zu den Herausforderungen für die Schalungstechnik bei Energieprojekten zählen neben den oft schwer zugänglichen Baustellenorten spezielle Vorgaben an den Beton und eine optimale zeitliche Abstimmung von verschiedenen Arbeitsschritten. Bei diesem Projekt kommt eine ungewöhnliche Herausforderung hinzu. Das Kohlekraftwerk entsteht in einem erdbebengefährdeten Gebiet Griechenlands und verlangt nach zusätzlichem Material und Sicherheitsvorkehrungen auf der Baustelle. Doka Griechenland entwickelte gemeinsam mit dem Global Expertise Center Energy ein spezifisches baumethodisches Konzept, um die Doka-Schalungstechnik effizient einsetzen zu können. So werden zum Beispiel vermehrt Streben, Verankerungen und Aussteifungsprofile eingesetzt, welche die Stabilität während der Errichtung gewährleisten.

Herr der Ringe dank Kühlturmschalung SK175
Zu Beginn des Projekts und bei der Schalung des ersten Ringes wurden die Trägerschalung Top 50 und das Traggerüst Staxo 100 verwendet. Danach wurde die selbstkletternde Schalung für Kühltürme SK175 eingesetzt. Die Kühlturmschalung SK175 ist ein vollmechanisches, selbstkletterndes System für Betonierabschnittshöhen von 1,50 m. Mit dieser Lösung ist präzises Schalen bei extrem kurzen Taktzeiten möglich. Die Klettergerüste dienen als Träger für die Stahlschalung und werden von mindestens zehn elektromechanisch angetriebenen Hebesystemen von einem Betonierabschnitt in den nächsten befördert. Während des Klettervorgangs wird die Schalung sicher am Bauwerk entlang geführt, nahezu unabhängig von Windstärke und Wetterverhältnissen. Insgesamt kommen bei diesem Projekt 104 Einheiten der Doka-Kühlturmschalung SK175 zum Einsatz. In 1-Tageszyklen werden die 108 Betonierabschnitte ausgeführt und ermöglichen so einen raschen und gleichzeitig sicheren Arbeitsablauf. „Doka hat uns sehr unterstützt und das hervorragende System SK175 geliefert. Dadurch konnten wir den sehr strikten Zeitplan erfolgreich einhalten. Die Kombination von Doka und unserem sehr gut organisierten Baustellenteam trug maßgeblich dazu bei, dass die 1,50 m hohen Kühlturmringe im Ein-Tages-Takt errichten werden konnten - und damit noch früher als ursprünglich geplant“, so Makis Siderakis, Cooling Tower Construction Manager Ptolemais Unit V.

Die Neigungsanpassung der Schalung erfolgt über Justierspindeln vom Kletterautomaten aus. Der maximale Neigungswinkel beträgt 22 Grad. „Dadurch können Radien bis zu 70 m ohne jegliche Anpassungen durchgeklettert und alle beim Kühlturmbau üblicherweise auftretenden Geometrien abgedeckt werden“, erläutert Andreas Guttenbrunner, Engineering Manager im Global Expertise Center Energy. Das Klettern der Einheiten erfolgt mit einer Kletterwinde und einem Getriebemotor. Dazu sind an den Außeneinheiten sowie an den Inneneinheiten je 5 bis 6 Motoren angebracht. Diese Motoren werden je nach Bedarf horizontal umgesetzt. Im Gerüst integrierte Bewehrungshalter ermöglichen ein rasches und einfaches Bewehren.

Geschützter Arbeitsablauf mit integriertem Sicherheitssystem
Die Schalung ist während des gesamten Klettervorganges sicher geführt und fix mit dem Bauwerk verbunden, sodass das Umsetzen in großer Höhe auch bei Wind einwandfrei funktioniert. Zudem ist in der Selbstkletterschalung ein Sicherheitssystem installiert, das eine Absturzsicherung beinhaltet und mithilfe eines Endschalters automatisch vor Überklettern schützt. Die überlappenden Arbeitsbühnen mit integrierten Aufstiegs- und Geländersystemen und optimal ausgewählter Bühnenbreite bieten eine sichere Arbeitsumgebung für die Baustellenmannschaft. „Die gesamte Baustellenmannschaft hat sich mit diesem System zu jeder Zeit sicher gefühlt und wir sind überzeugt, dass dies maßgeblich zum Erfolg dieser Baustelle beigetragen hat. Sicherheit auf dieser Baustelle hatte für uns absolute Priorität und unsere Erwartungen wurden vollständig erfüllt“, betont Makis Siderakis. Die gesamte Doka-Kühlturmschalung ist nach strengen Sicherheitsvorschriften dimensioniert und erfüllt sowohl überregionale Sicherheitsanforderungen seitens Eurocode als auch die lokalen Sicherheitsauflagen.

Über Doka:
Doka zählt zu den weltweit führenden Unternehmen in der Entwicklung, Herstellung und im Vertrieb von Schalungstechnik für alle Bereiche am Bau. Mit mehr als 160 Vertriebs- und Logistikstandorten in über 70 Ländern verfügt die Doka Group über ein leistungsstarkes Vertriebsnetz und garantiert damit die rasche und professionelle Bereitstellung von Material und technischem Support. Die Doka Group ist ein Unternehmen der Umdasch Group und beschäftigt weltweit mehr als 6.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.