Auf rund 37.000 m2 Grundfläche entsteht am Flughafen Zürich eine neue Destination mit Stadtflair. Die außergewöhnliche Komplexität der Baustelle stellt dabei erhöhte Anforderungen an Bauabläufe und die Baulogistik.
Am Flughafen Zürich entsteht mit „The Circle“ ein architektonisch prägnantes neues Zentrum für Zürich in Gehdistanz zu den Terminals. Die Flughafen Zürich AG und die Swiss Life AG investieren gemeinsam rund 1 Milliarde Schweizer Franken in das Prestigeprojekt und haben die Totalunternehmung HRS Real Estate AG mit der baulichen Umsetzung beauftragt. „The Circle“ wird sowohl oberirdisch als auch unterirdisch mit dem Flughafen verbunden sein und ergänzt diesen nach seiner Fertigstellung Ende 2019 um Dienstleistungs-, Gastronomie-, Bildungs-, Sport- und Kulturangebote.
Aus schalungstechnischer Sicht gestaltet sich „The Circle“ wenig anders als ein normales Bürogebäude. Die Nähe zum Flughafen und die engen Platzverhältnisse sorgen aber für ganz neue Herausforderungen. Dazu gehört nicht nur, dass die Kräne speziell platziert werden mussten, damit der Flugfunk nicht gestört wird. „Die Schnittstellen zwischen den einzelnen Bauabschnitten, den Bauunternehmen, dem Flughafen und allen anderen Akteuren machen das Projekt ungemein komplex. Derzeit arbeiten wir in unserem Abschnitt parallel auf bis zu vier Geschossebenen gleichzeitig, damit bei der Baulogistik alles aufgeht. Durch den nur eingeschränkt vorhandenen Lagerplatz sind wir zudem darauf angewiesen, dass sämtliches Material just-in-time auf die Baustelle geliefert und auch wieder abgeholt wird“, wie Florian Baumgartner, Bauführer bei der Frutiger AG, betont. So wurden vom Doka-Standort Niederhasli alleine für das Baulos der Frutiger AG über 1.000 m2 Rahmenschalung Framax Xlife bereitgestellt, die gestaffelt zum jeweiligen Einsatzzeitpunkt angeliefert werden mussten.
Eine unerwartete Lösung erforderte auch der Einbau der rund 90 m langen einhäuptigen Wände entlang der Bohrpfahlwand unter dem Butzenbüelring, dem großen Verkehrsring von und zum Flughafen . Aufgrund des Bauablaufs und aus statischen Gründen konnten die Wände erst nach der darüber liegenden Geschossdecke betoniert werden. Da die teilarmierte Bohrpfahlwand mit einer Folie zur Abdichtung belegt wurde, war eine Ankerung ausgeschlossen. Doka entwickelte daraufhin ein Schalungskonzept aus einer Kombination von Framax Xlife mit einer Aufstockung aus leichteren Frami Xlife Elementen. Diese wurden mittels Abstützböcken verstrebt . Da die Decke einen Kraneinsatz beim Umsetzen der Schalungseinheiten unmöglich machte , wurden die Abstützböcke mit einer Fahrkonstruktion ausgerüstet.
Nicht nur beim Gebäudeabschluss zur Baugrube kam die Framax Xlife zum Einsatz, sondern auch bei den massiven Fundamenten. Damit „The Circle“ auf stabilem Grund steht und um die Decken und die überhängende Glasfassade zu verankern, wurden insgesamt neun 4 m hohe Fundamente in der Form eines Doppelkreuzes erstellt. Die bis zu 550 m3 großen Riegel wurden, nachdem die Schalung gestellt war, mit bis zu 160 t Stahl bewehrt. Die Platzierung der Bindestellen stellte sich dabei als besonders herausfordernd dar, da die Anker bei den teilweise über 2 m dicken Blöcken nicht auf die massive Bewehrung oder eines der Vorspannkabel treffen durften. Die Fundamente wurden während vier bis fünf Wochen erstellt und anschließend in einem Stück betoniert.
Das Großprojekt wird bis zur Fertigstellung des Rohbaus noch einige Monate in Anspruch nehmen. Der Bau von „The Circle“ ist aber auf Kurs. Nach über sechs Jahren Vorbereitung und Planung baggern, bohren und betonieren seit dem offiziellen Startschuss am 28. April 2015 täglich weit über 200 Bauarbeiter auf der Großbaustelle. Die Fertigstellung ist für Ende 2019 geplant.
Jahr der Fertigstellung
2019
Projektdauer
04/2015 bis 12/2019
Land
Schweiz
Stadt
Kloten
Auftraggeber
Flughafen Zürich AG
Projekttyp
Dienstleistungs- und Bürogebäude
Herausforderungen
Einbau von bis zu 8.64 m hohen, einhäuptigen Wänden unter bestehende Geschossdecken
Lösung
Verschiebbare Schalungseinheiten aus Framax Xlife und Abstützböcken Universal F, womit bis zu 9m lange und 7m hohe Etappen am Stück ohne Ankerung betoniert werden können.