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Modularer Freivorbauwagen für anspruchsvollen Überbauquerschnitt

30.09.2011 | Deutsche Doka
Ständige Hochwassergefahr bei kurzer Vorwarnzeit beherrscht den Bau der Eisenbahnbrücke in Mühldorf am Inn.

Pressekontakt

Impressionen

„Theoretisch hätte man auch eine andere Herstellungsmethode für die Brücke wählen können“, betont Doka-Projektingenieur Matthias Urban. „Aber unter diesen Bedingungen ist unser Freivorbauwagen der perfekte Problemlöser“. Und so kommt es, dass der erste Einsatz des neu entwickelten Doka-Freivorbauwagens auf deutschem Boden ein kurzer ist: Zwei Mal fünf Takte à 5,00 m zuzüglich Schließtakt. Insgesamt 55 m der 160 m langen Brücke entstehen im Freivorbauverfahren.

Allerdings: 55 m, die es in sich haben. Die neue Spannbeton-Hohlkastenbrücke verläuft im Abstand von nur 1,20 m neben der alten, im vollen Bahnbetrieb befindlichen Brücke. Ihr Querschnitt vermindert sich von 4,90 m Höhe auf 2,58 m in Brückenmitte. Dabei rückt die untere Platte von Takt zu Takt weiter an die obere Platte heran, bei gleichzeitiger Reduzierung der Dicke von 0,80 m auf 0,60 m. Zusammen mit den oben um 6° auswärts geneigten, konstant 0,70 m dicken Stegwänden, den nur 1,00 m kurzen Kragplatten und einer um 0,25 m auskragenden und 0,65 m hohen Sichtbetonlisene insgesamt ein wirklich komplizierter Verlauf des Überbauquerschnitts.

überzeugendes Konzept

In konstruktiver Zusammenarbeit zwischen Alpine und Doka entstand ein überzeugendes Technik- und Schalungskonzept. Es hält die engen Terminvorgaben und Randbedingungen des Projekts zuverlässig ein. Und es berücksichtigt alle Aspekte der Baustellenlogistik und des Arbeitsschutzes.

Der Doka-Freivorbauwagen ist modular aufgebaut. Er ist weltweit die erste komplette Systemlösung für den Freivorbau, so dass Wagen und Schalung aus einer Hand kommen. Die abgestimmte Kombination aus Freivorbauwagen und Trägerschalung Top 50 eliminiert die oftmals fehleranfällige Schnittstelle zwischen Wagen und Schalung. Die detaillierte Schnittstellenplanung vermeidet nachträgliche Kosten und trägt dazu bei die Sicherheit auf der Baustelle zu erhöhen.

Gesicherte Wege zu den Montage- und Justiereinrichtungen sind im Doka-Freivorbauwagen direkt integriert. Alle vertikalen Aufstiege zu den Bühnen sind als Leiter mit Rückenschutz ausgeführt. Die je nach Position der Vorspannkabel in der Brücke höhenverstellbaren mittleren Querbühnen gewährleisten auch hier optimale Arbeitssicherheit und verbesserte Ergonomie. Statt die Schalungen an schwer zugänglichen Traversen abzuhängen, wird ein durchgehender Querträger mit einer Bühne und Geländern eingesetzt.

Maß halten einfach gemacht

In Ehring dient ein Bodenrost aus schweren Stahlträgern als Basis der Schalungslösung. Er hängt im Verfahr- und Einrichtzustand an vier Ankern 20,0 mm am Freivorbauwagen und lässt sich auf die jeweilige Neigung des Betonierabschnitts im Bogenverlauf einstellen. Hier liegt die Bodenschalung auf, die sich über die Takte zur Brückenmitte hin aufweitet. Für die ankerlose Schalung der Lisenen ist im Bodenrost ein Zugband integriert. Ein Spindelmechanismus führt die Steg- und Kragarmschalung und sorgt für einfaches Ein- und Ausschalen durch Anziehen und Lösen der Anker: Einmaliges Einstellen auf Maß passt für alle Takte.

Besonders zufrieden ist die Baustelle mit der Rundum-Betreuung durch nur einen Ansprechpartner, die optimale Planung und Ausführungsbegleitung, die termingerechte Schalungsvormontage und die hervorragenden Betonergebnisse: „Hervorzuheben ist die gute Zusammenarbeit mit den Doka-Richtmeistern, sowie der gesamten Doka, bei der Montage und der Herstellung des ersten Taktes, den wir in nur einer Woche hergestellt haben.“

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