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Tunnelschalwagen für Sichtbetondecke

29.01.2014 | Deutschland
Die Ulrich Brunner GmbH, Hersteller von Holzofeneinsätzen und Kaminen, erweitert ihr Firmengelände durch zwei Neubauten. Ausgeführt werden neben einem zweigeschossigen Verwaltungsgebäude ein Ausstellungs- und Schulungsgebäude und eine angegliederte Lagerhalle, nach Plänen des ortsansässigen Architekturbüros von Professor Markus Frank.

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Impressionen

Das 142,00 m lange und 27,00 m breite Ausstellungs- und Schulungsgebäude besteht aus insgesamt drei Gebäudeteilen: Einem Präsentationsraum mit Foyer und Lounge sowie einem zweigeschossigen Schulungsraum mit Werkstätten und Büros, in allen Bauteilen auszuführen in Ortbetonbauweise mit sichtbaren Oberflächen.

Dreifaches Deckengewölbe

Mit seinem 16,20 m breiten Mittelschiff und zwei davon durch Säulenreihen getrennten, je 5,40 m breiten Seitenschiffen ähnelt der 26,00 x 27,00 m große Präsentationsraum in seinem Querschnitt einem europäischen Sakralbau. Fertigteile aus Stampflehm bilden das Deckengewölbe der Seitenschiffe. Ebenso verkleidet Stampflehm die längsseitigen Wände.

Das Mittelschiff mit einer Deckenhöhe von 9,17 m ist der zentrale Bereich des Präsentationsraums. Über seine gesamte Länge erstreckt sich ein 5,00 m breites Deckengewölbe mit einer Höhe von 1,80 m. Parallel zum Deckengewölbe befinden sich beidseitig vier Betonschächte auf der Decke. Sie dienen als Rauchabzugsöffnungen für den Präsentationsraum.

Besondere Herausforderungen: Deckenunterseite und Gewölbe sind in Sichtbeton und exakt maßhaltig fertigzustellen, trotz Überhöhungen der Decken in zwei Achsen. Die später hinter der Präsentationsbühne gelegene Rückwand des Präsentationsraumes entsteht ebenfalls in Sichtbeton, schwarz, mit der Struktur verkohlten Holzes, als Bezug zum Firmenzweck.

Fachleute am Werk

Ausgeführt werden die Baumeisterarbeiten von der Kellhuber GmbH, einem mittelständischen, inhabergeführten Bauunternehmen mit mehr als 115 Jahren Tradition. Die Inhaberfamilie Spillmann legt hohen Wert auf eigenes, bestens ausgebildetes und ständig weitergebildetes Fachpersonal. Die Schalung für das Projekt kommt weitestgehend vom eigenen Bauhof, ergänzt durch Zusatzmaterial aus dem Doka-Mietpark.

So lieferte die Doka-Niederlassung München für die Sichtbeton-Rückwand des Präsentationsraumes Großelemente 2,50 x 6,00 m der Doka-Trägerschalung FF100 tec. Diese vorgefertigten Elemente kombinieren die Vorteile einer Holzträgerschalung mit den Rastervorteilen einer Rahmenschalung. Ihre besondere Belastbarkeit bietet neue Freiheitsgrade bei der kosteneffizienten Realisierung architektonischer Ansprüche. FF100 tec eignet sich für Sichtbetonklassen SB1 bis SB4 nach DBV-Merkblatt.

Für die Ortbeton-Decken mit Gewölbe hat die Kellhuber GmbH den statisch abgestimmten Arbeitsablauf vorgegeben. Hierbei ist im Detail festgelegt, in welcher Reihenfolge Stützen, Stürze, Auflagerkonsolen, Deckenfelder und das Deckengewölbe herzustellen sind. Auf dieser Grundlage haben die Doka-Schalungstechniker ein speziell zugeschnittenes Schalungskonzept mit gestaffelter Lieferung und Vorhaltezeit ausgearbeitet.

54 unterschiedliche Lasttürme

Das Unterstellungskonzept ist auf die unterschiedlichen Deckenbereiche statisch und konstruktiv abgestimmt. Es wird somit dem vorgegebenen Bauablauf sowie den Anforderungen an den Arbeitsschutz gerecht.

Insgesamt 54 unterschiedliche, 8,33 bzw. 9,17 m hohe Lasttürme aus Traggerüsten Staxo 100 tragen die verschiedenen Lasten aus Flachdecken, Unterzügen, Überzügen, seitlichen Konsolen, Gewölbe sowie je 30 kN aus den acht Fertigteil-Betonschächten zuverlässig ab.

Die Jochträger der Oberkonstruktion bestehen je nach Belastung aus doppelten Holzschalungsträgern H20, Stahlwandriegeln WS10 oder sogar WU12. In Querrichtung liegen Holzschalungsträger H20 bereichsweise im Abstand von 50 cm und 25 cm, ergänzt durch Verbundschalungsträger I tec 20 im Abstand von 25 cm. Staxo 100 Belagstreben verbinden alle Türme miteinander. Die umlaufenden Wände halten die Türme am Kopf unverschieblich. Über die Kopfspindeln der Staxo-Türme lassen sich die geforderten Überhöhungen präzise einstellen: Zweiachsig bei den Flachdecken und einachsig bei Unter-, Überzügen und Gewölbe.

Die meisten der Staxo-Türme sind mit über 9,00 m sehr hoch. Für sicheres Ein- und Ausschalen sind etwa 2,00 m unterhalb der Oberkonstruktion Staxo-Gerüstbeläge vollflächig eingebaut. Um Standard-Gerüstbeläge auch zwischen den einzelnen Türmen zu montieren, waren die Abstände der Türme so zu wählen, dass sie einerseits in das "Systemraster" der Gerüstbeläge passen und andererseits die Lasten sicher abtragen.

Mietbarer Schalwagen statt Holzgespärre

Zum Schluss wird das Gewölbe hergestellt. „Man kann so etwas natürlich auf einer konventionellen, verlorenen Schalung aus zimmermannsmäßig aufgebauten Holzgespärren betonieren“, betont Doka-Projektingenieur Stefan Daubner. „Angesichts des Einsatzes in über 9,00 m Höhe wäre allerdings das Ein- und Ausschalen und das präzise Justieren auf die Überhöhung ziemlich aufwändig und langwierig geworden.“ Und Polier Martin Wolf ergänzt: „Außerdem ist so ein Holzgespärre weder mietbar noch wiederverwendbar.“

Um diese Nachteile zu umgehen, konzipierten Stefan Daubner und Kollegen eine Art Tunnelschalwagen, für den Transport per LKW aufgeteilt in vier vormontierte Gewölbeelemente. Weitestgehend mietbar, bestehen sie jeweils aus einem Fachwerk aus Stahlwandriegeln WS10 und Spindelstreben aus dem Baukasten der Trägerschalung Top50, aufgebaut mit Staxo-Keilauflagern, Fassaden-Fertigteilklemmen V, Gerüstrohrverschwertungen, Holzschalungsträgern H20 und jeweils vier Rollen SL-1. Einzige Kaufteile: Einige Sonderlaschen, Formhölzer und die Schalhaut.

Der Fertigservice der Doka-Niederlassung München hat die vier Gewölbeelemente vormontiert und zum Transport in Tyvek-Schutzfolie verpackt. Als Schalhaut dienen DokaPly Birch Schalungsplatten, von hinten eingeschnitten, im Radius 2,73 m gebogen, von vorne auf die Formhölzer verschraubt und glatt verspachtelt. DokaPly Birch ist eine hochwertige, 15-lagig kreuzweise verleimte Birkensperrholzplatte für glatte Oberflächen mit einer 220 g/m² Phenolharz-Filmbeschichtung.

Takten spart Vorhaltung

Der Kran hat die Gewölbeelemente einzeln direkt vom LKW auf die vorbereitete Staxo-Unterstellung gehoben. Dort werden sie durch Elementverbinder und Ankerstäbe zu einem 10,00 m langen Schalwagen verbunden, mit Hilfe von Spindeln vertikal und horizontal ausgerichtet und justiert. Die Lastableitung erfolgt punktuell über Fassaden-Fertigteilklemmen V und über Hartholzkeile in eine lastverteilende Lage aus Stahlwandriegeln WS10. Von dort gehen die Lasten über Verbundschalungsträger I tec 20 in die direkt darunter liegenden Stielreihen Staxo 100.

Das Gewölbe entsteht in drei Takten, d.h. die Gewölbeschalung ist zweimal umzusetzen – durch einfaches, manuelles Verfahren auf den Staxo-Türmen. Zur Lastverteilung im Verfahrzustand laufen die integrierten Rollen SL-1 auf bauseitigen, 10 mm starken Stahlblechen. Der Einschal-, Ausschal- und Verfahrvorgang ist sehr einfach und schnell ohne spezielle Montagearbeiten oder großen Kraftaufwand ausführbar. Durch eine entsprechende Öffnung an der stirnseitigen Wand lässt sich die Gewölbeschalung nach dem dritten Einsatz seitlich herausfahren und mit dem Kran für den Rücktransport wieder direkt auf den LKW heben.

Alle Staxo100-Türme bleiben komplett stehen, bis das Gewölbe fertiggestellt ist und ausreichende Betonfestigkeit erreicht hat.

Der eingesetzte Gewölbeschalwagen bietet der Baustelle wichtige Vorteile: Er ist exakt vertikal und horizontal justierbar, absenkbar und auf Rollen manuell leicht verfahrbar, seine einfache Handhabung unterstützt den schnellen Baufortschritt.

Bauleiter Roland Webeck macht einen sehr zufriedenen Eindruck. Er liegt im Zeitplan und die Abstimmung mit Doka ist immer sehr konstruktiv – ob persönlich vor Ort, telefonisch oder per E-Mail: „Insbesondere das Konzept mit der Gewölbeschalung hat hervorragend funktioniert und Kosten gespart. Und wir haben das gewünscht gute Betonierergebnis erzielt.“

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