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Hochhausrohbau im Wochentakt

26.02.2014 | Deutschland
Bis 2014 entsteht in der Schweiz mit dem 81,00 m hohen Park-Tower auf 25 Stockwerken unmittelbar beim Bahnhof Zug ein neues architektonisches Wahrzeichen mit maßgeschneidertem Wohn- und Geschäftsraum. Eine Besonderheit in der Abwicklung dieses Bauprojekts in gerüstloser Bauweise ist die eingesetzte Kletterschalung mit Windschutzschild von Doka Schweiz AG. Pro Stockwerk ist ein Wochentakt und vereinzelt sogar ein Viertagestakt erreicht worden.

Pressekontakt

Impressionen

Gleichzeitig sind ein hoher Sicherheitsstandard, merkbare Materialeinsparungen sowie eine weit geringere Einschränkung im unteren Umfeld der Baustelle möglich. Dies betont die mit der Ausführung betraute Implenia Schweiz AG. Im Auftrag des Konsortiums Park-Tower realisiert Implenia die Spezialtiefbau- und Baumeisterarbeiten sowie die Nachhaltigkeits- und Gebäudetechnikplanung. Zusammen mit dem individuellen Innenausbau wird alles in allem mit einer gesamten Investitionssumme von 95 Mio. CHF gerechnet. Die Bauarbeiten haben im Februar 2012 begonnen, die Übergabe der fertigen Wohnungen ist für Mitte 2014 vorgesehen.



Architektur mit internationaler Ausstrahlung


Das von Axess Architekten AG, Zug, und Cometti Truffer Architekten AG, Luzern, konzipierte Projekt trägt der verdichteten und nachhaltigen Bauweise in innerstädtischen Zentren Rechnung. Die städtebauliche Grunddisposition der gesamten Überbauung im Vorbereich des ehemaligen Industrieareals der Landis & Gyr, später Siemens, geht zurück auf einen 1990 ausgeschriebenen Ideenwettbewerb für Architekten. Die besondere Stellung und Lage des Park-Tower wird durch die verwendeten Materialien und die Farbgebung zusätzlich betont.

Konstruktiver Aufbau


Das Gebäude ist mit einem zentralen Erschließungskern, drei Aufzügen, zwei Treppenhäusern und den Stützen entlang der Fassaden nach aktuellen statischen und bautechnischen Erkenntnissen konstruiert. Es erfüllt sämtliche Auflagen bezüglich Erdbebensicherheit, Windlasten und Brandschutz. Gleichzeitig bleiben die einzelnen Geschosse durch das gewählte Konstruktionsprinzip in ihrer nutzbaren Fläche von je 550 m² frei unterteilbar und somit nachhaltig flexibel.

Der Kern aus 40 cm starken Stahlbetonwänden sowie die Fassadenstützen tragen die 30 cm starken Betondecken. Die Innenwände zwischen Kern und Fassade sind nicht tragend. Die Lasten werden durch die Kernwände und die Stützen bis in die Fundamente abgetragen und mittels Pfählen in den Untergrund abgeleitet. Die horizontalen Einwirkungen infolge von Erdbeben- bzw. Windlasten werden über die Betondecken an den Innenkern abgeleitet. Dieser trägt die dynamischen Lasten in die Untergeschosse und weiter ins Erdreich ab.

Rationelle Rohbau-Ausführung


Den Rohbau der 25 Obergeschosse hat die Bauunternehmung Implenia AG im Wochentakt geplant. Durch optimale Vorbereitung, rationelle Gerätewahl und guter Mannschaftseinsatz erforderten einzelne Geschosse auch nur vier Arbeitstage, wie Implenia-Projektleiter Franz Stadelmann im Gespräch auf dem Turm kurz vor Erreichen der Endhöhe erläutert. Gemäß seinen Aussagen war vor der Wahl der gerüstlosen Bauweise und des Schalungseinsatzes bei der Schweizer Versicherung für Berufstätige gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten - Suva - ein entsprechendes Gesuch einzureichen. Dabei war jeder Arbeits- und Montageschritt detailliert darzustellen. Suva-Experten haben daraufhin die entsprechend aufgebaute Kernschalung und den Windschild kontrolliert und abgenommen.

Mit der gewählten Lösung ließen sich laut Stadelmann die zeitlichen Vorgaben für den Rohbau bewerkstelligen. Dabei ist auch eine sehr hohe Genauigkeit mit einer Abweichung von nur 10 mm von der Sollachse bei einer Gebäudehöhe von 81,00 m eingehalten worden. Als Beton wurden verschiedene, den jeweiligen Bauteilen abgepasste Qualitäten verwendet. Er wurde bis auf die Höhe des 16. Geschosses als Transportbeton gepumpt. In den darüber liegenden Geschossen betonierte man mit dem Krankübel. In der sehr massiv ausgelegten dreigeschossigen Parkgarage kam auch selbstverdichtender Beton zum Einsatz, für Unterspriessdecken und die 23,00 m tiefen und 80 cm dicken Schlitzwände, in die auch Energieleitungen eingelegt sind.

Innovative Schalungslösungen für Kern und Decken


Um den Gebäudekern und die Geschossdecken der 25 Stockwerke des Park-Tower rationell auszuführen, hat Implenia AG auf eine clevere und bewährte Schalungslösung gesetzt. Hierfür lieferte die Doka Schweiz AG eine Kletterschalung und ein Windschutzschild, das die jeweils drei obersten Deckengeschosse umhüllt. Das Windschild mit einer Abwicklungslänge von 100,00 m setzt sich aus 22 Einzelelementen zusammen. Eine 1,50 m breite Auskragung am oberen Ende dient als Arbeitsraum.

Im umlaufenden Windschild ist ein Tischhubsystem von Doka integriert. Es reicht über vier Geschosse und klettert selbständig als Außenlift. Die komplette Einrichtung wird geschossweise hydraulisch um Stockwerkhöhe umgesetzt. Dies geschieht in Hüben von etwa 30 cm in etwa einem halben Arbeitstag pro Geschoss. Die Tischhubeinrichtung klettert voraus, um zu Beginn des neuen Schalungsabschnitts bereits wieder zur Verfügung zu stehen. Dieses in der Schweiz erst zum dritten Mal verwendete Gerät sorgt für sicheres und rationelles Höhersetzen der Dokamatic-Deckentische - ohne Kranbenutzung und unabhängig von der jeweiligen Wettersituation.

Bei der eingesetzten Kernschalung handelt es sich um eine Rahmenschalung Framax Xlife von Doka. Sie klettert mit Hilfe von 14 Selbstkletterautomaten SKE-50 plus mit Fahreinheit. Ein Geländersystem mit 2,00 m Höhe bringt hohe Sicherheitsstandards. Zudem sind ein Umsetzen großer Bühnenverbände sowie komfortables Justieren der Schalung möglich. Für die Decken sind neben Dokamatic-Standardtische auch objektbezogene Tische eingesetzt worden. Elektrisch betriebene Tischwagen DoKart versetzen die Deckentische. Hierbei verbleiben die vier Deckenstützen eingeklappt am Tisch.

Für Projektleiter Franz Stadelmann hat sich die Arbeit am Park-Tower mit der Kernschalung und dem Windschild auch während der Wintermonate sehr positiv gestaltet. Dabei kamen die Vorteile der gewählten Schalungslösung voll zum Tragen. Dank Windschild konnte auch in den kältesten Monaten durchgearbeitet und betoniert werden. Arbeitserleichterungen brachten die modernen Deckenschaltische und das Versetzgerät DoKart sowie der Schalungslift. Für die Montage und die Schulung der Mannschaft bot das Doka-Team effiziente Unterstützung an. So sind die Schalungs- und Betonieretappen bereits von Beginn an sehr gut gelaufen.

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